Die Ethikkommission Automatisiertes und Vernetztes Fahren hat heute ihren Bericht an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, übergeben. Eingesetzt im September 2016, diskutierte die Kommission Fragen zu Kontrollierbarkeit, Transparenz und Datensicherheit. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands vzbv und Mitglied der Ethikkommission, zu dem jetzt vorgelegten Bericht:
Der Bericht der Ethikkommission leistet einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte um automatisiertes und vernetztes Fahren. Die Debatte ist damit aber keinesfalls beendet, sondern muss weitergehen.
Automatisiertes und vernetztes Fahren bietet ohne Frage viele Vorteile wie etwa mehr Sicherheit, es darf aber nicht zur Pflicht werden. Zudem sind klare Regeln für Datenschutz und Datensicherheit unerlässlich. Die Hoheit über die Daten müssen die Autohalter und Fahrer haben. Lernende und selbstlernende Systeme bedürfen der besonderen Kontrolle. Wenn die Software übernimmt, muss klar sein, welche Daten verarbeitet werden und wie Entscheidungen zustande kommen. Es ist gut, dass die Kommission die Prüfung durch eine unabhängige Institution befürwortet – etwa durch einen Algorithmen-TÜV für Autosoftware.
Positiv ist, dass sich die Ethikkommission gegen die Abwägung Leben gegen Leben ausspricht. Autos, deren Programme nach Kriterien oder Zahl über Menschenleben entscheiden, kann es demnach nicht geben.
Beim automatisierten und vernetzten Fahren sollen, wie vom vzbv gefordert, nicht mehr die Autofahrer in der Verantwortung stehen, sondern Hersteller und Betreiber der technischen Systeme. Das begrüßt der vzbv.
Am 24. September 2017 ist Bundestagswahl. Der vzbv fordert von den Parteien, die Bedürfnisse von Verbrauchern in den Programmen, im Wahlkampf und im Koalitionsvertrag in den Fokus zu stellen. Eine Kernforderung des vzbv umfasst klare Regeln für Verbraucher beim vernetzten und automatisierten Fahren. Mehr Informationen finden Sie auf www.verbraucher-zaehlen.de und unter dem Hashtag #VerbraucherZählen.