Datum: 10.12.2018

Öffentliche Verkehrsmittel zu unpünklich, zu teuer, zu voll

Verbraucherinteressen müssen ins Zentrum der Verkehrspolitik rücken

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Quelle: Henlisatho - adobestock.de

  • Bahn-Chaos zeigt Mängel der DB AG im Umgang mit den Fahrgästen auf.
  • Institutionelle Fahrgastvertretung könnte Verbrauchern ein stärkeres Gehör verschaffen.
  • Umfrage zeigt: Für viele Verbraucher ist der öffentliche Nahverkehr zu kompliziert, zu unpünktlich und zu unkomfortabel.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert den Deutsche Bahn Konzern für die schlechte Krisenkommunikation zum heutigen Streik gegenüber den Kunden. Das stärkt das Vertrauen in den Öffentlichen Personenverkehr nicht. Eine Umfrage im Auftrag des vzbv zeigt, dass die Mehrheit der Befragten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unzufrieden ist.

„Die Bahn stellt heute ohne Rücksicht auf Verluste den Betrieb komplett ein, ohne Ersatzverkehr zu organisieren oder ausreichend Informationen zur Verfügung zu stellen. Diese Behandlung haben die vielen Pendler, die mit einem Jahresticket zu den treusten Kunden gehören, nicht verdient. Bei der Deutschen Bahn sind die Kunden nicht König, sondern immer noch Beförderungsfälle“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Fahrgastvertretung muss eingeführt werden

Fahrgäste erhalten zu wenig Gehör bei den Unternehmen und in der Politik. Die Bedürfnisse der Verbraucher müssen in der Verkehrspolitik mehr ins Zentrum rücken. Nur so kann Mobilität für alle gesichert werden. Die Einführung einer institutionelle Fahrgastvertretung wie zum Beispiel in Großbritannien oder Dänemark kann den Anforderungen der Verbraucher mehr Gewicht verleihen. So könnten diese auf Augenhöhe mit den Unternehmen verhandeln. „Der streikbedingte Totalausfall der Verkehrsmittel der Deutschen Bahn  AG macht deutlich wie elementar wichtig der öffentliche Personenverkehr für die Menschen ist, um ihren Arbeitsplatz, Schule oder Behörden zu erreichen. Der öffentliche Verkehr muss einfach, zuverlässig und bezahlbar sein. Da ist noch viel Luft nach oben“, so Klaus Müller.

Starke Unzufriedenheit mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Im Auftrag des vzbv hat das Meinungsforschungsinstitut forsa rund 1.500 Menschen in Deutschland zu ihrer Meinung zum Öffentlichen Personenverkehr befragt. 61 % der Befragten halten das Tarifsystem für zu kompliziert. Besonders Selten-Nutzer blicken bei den vielen unterschiedlichen Tickets nicht durch. Eine Mehrheit der Befragten findet den Öffentlichen Verkehr zu unpünktlich, zu teuer und nicht gut aufeinander abgestimmt. Viel-Nutzer leiden unter den vollen Verkehrsmitteln. Ein Großteil der Befragten wünscht sich in der Hauptverkehrszeit einen Mindesttakt von 10 Minuten. Besonders häufig äußern Bewohner von Großstädten (83 %) und Viel-Nutzer (70 %) diesen Wunsch. Verlässliche Informationen in Echtzeit sind für 83 % der Befragten wichtig für die Planung der Fahrten.

Downloads

forsa-Umfrage zu Öffentlichem Verkehr im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands | November 2018

forsa-Umfrage zu Öffentlichem Verkehr im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands | November 2018

forsa-Umfrage zu Öffentlichem Verkehr im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands | November 2018

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