Verbraucher spielen dabei eine zentrale Rolle. Solaranlagen, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke im einzelnen Haushalt können viel schneller im Kampf gegen den Klimawandel zum Einsatz kommen als aufwendig zu planende Großprojekte von Energie versorgern. Durch die Anschaffung energieeffizienter Geräte oder Fahrzeuge kann zudem jeder Verbraucher zusätzlich etwas für die Energiewende und den Klimaschutz tun.
Für Verbraucher gibt es derzeit einige Hürden. Dazu gehört zunächst der bürokratische Aufwand, wenn man auf erneuerbare Energien umsteigen und staatliche Förderung erhalten will. Außerdem ist die Beratung bei der Auswahl der richtigen Technologie nicht immer optimal.
Es braucht einen echten politischen Willen zur Förderung der Energiewende. Wir müssen beispielsweise von den vielen Ausnahmeregelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wegkommen. Dadurch würden die EEG-Umlagen für alle günstiger werden und breitere Akzeptanz gewinnen. Außerdem sollte die Politik die verschiedenen Konzepte besser verknüpfen. Wer E-Autos fördert, muss sich auch um den Ausbau von Ladesäulen kümmern.
Durch den vzbv haben Verbände wie wir ein gemeinsames Dach, unter welchem wir uns inhaltlich gut austauschen und abstimmen können. Außerdem stehen wir in direktem Kontakt mit den Verbraucherzentralen, was für die gemeinsame Wahrnehmung von Verbraucherinteressen immens wichtig ist.
Das Interview wurde für den Jahresbericht 2020 des vzbv geführt.
Über den Bund der Energieverbraucher
Der Bund der Energieverbraucher vertritt die Interessen von Verbrauchern bei der Energieversorgung. Er wurde 1987 gegründet und unterstützt seine rund 11.000 Mitglieder bei allen Fragen rund um Energiethemen. Der Verband ist seit 2002 Mitglied im vzbv.