Wer sich gesund ernähren möchte, hat es im Supermarkt nicht leicht. Komplizierte Nährwerttabellen machen es Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht gerade einfach, zu erkennen, wie gesund ein Lebensmittel im Vergleich zu anderen ist. Nutri-Score, eine Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben, kann Orientierung auf einen Blick geben. In Deutschland stehen nach einer Verbraucherbefragung die Zeichen für den Nutri-Score auf Grün. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) setzt sich aber auch für eine EU-weite Einführung ein.
Die Europäische Bürgerinitiative Pro Nutri-Score wurde von den Initiatoren vor Ablauf der Frist zurückgezogen und ist damit eingestellt. Die aktuelle Situation um COVID-19 und die damit einhergehenden Maßnahmen erschweren die Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger und das Sammeln von Unterstützungsbekundungen in den verschiedenen Mitgliedsländern.
Seit dem Start der Iniative hat sich die Diskussion um die farbliche Nährwertkennzeichnung jedoch in vielen Mitgliedsstaaten enorm fortentwickelt. In Deutschland zum Beispiel hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Verordnung auf den Weg gebracht, den Nutri-Score in Deutschland als erweitertes Nährwertkennzeichen zu empfehlen. Die Verordnung muss bei der EU-Kommission notifiziert werden, die Kennzeichnung wird wie überall in Europa aber nur eine freiwillige sein.
Deshalb ist keineswegs klar, dass der Nutri-Score auf allen Lebensmitteln in Deutschland zu finden sein wird. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sollte sich deshalb auf europäischer Ebene dafür stark machen, dass der Nutri-Score so schnell wie möglich verpflichtend europaweit eingeführt wird.
Weitere Informationen zum Nutri-Score finden Sie auf der Gemeinschaftsseite der Verbraucherzentralen.
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was in verarbeiteten Lebensmitteln steckt und welches Müsli oder welche Tiefkühlpizza eher gesünder oder ungesünder ist. Diese Angaben sind zudem für alle wichtig, die gegen Übergewicht und Fehlernährung kämpfen. Bislang müssen Hersteller innerhalb der EU auf der Rückseite von verarbeiteten Lebensmitteln in einer Tabelle angeben, wie viel Zucker, Fett oder Salz pro 100 Gramm oder 100 Milliliter enthalten sind. Doch diese Angaben machen es nicht leicht, zu erkennen, wie ausgewogen ein Lebensmittel ist. Es muss einfacher werden am Supermarktregal den Nährwert eines Lebensmittels einschätzen zu können – und das auf einen Blick.
Unsere Nachbarn in Frankreich machen es vor: Hier gibt es den Nutri-Score. Er verrechnet die positiven Nährwerteigenschaften eines Produkts, etwa Ballaststoffe, Obst oder Nüsse mit den negativen wie Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz. Das Ergebnis gibt der Nutri-Score auf einer fünfstufigen Farbskala an – von einem grünen A bis zu einem roten E. Der Nutri-Score erleichtert es Verbrauchern, gesündere Kaufentscheidungen zu treffen, wie Studien belegen.
Der vzbv hat sich bereits seit Längerem für den Nutri-Score ausgesprochen. Im September hat Bundesernährungsministerin Julia Klöckner nun bekannt gegeben, dass das Modell auch hierzulande empfohlen werden soll.
Mehr zum Nutri-Score finden Sie hier: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/ja-nutri-score
In einer Verbraucherbefragung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat sich der Nutri-Score als am verständlichsten herausgestellt. Ministerin Julia Klöckner hat daraufhin angekündigt, den Nutri-Score in Deutschland als erweitertes Nährwertkennzeichen zu empfehlen. Da Unternehmen das System freiwillig verwenden können, ist keineswegs klar, dass der Nutri-Score auf allen Lebensmitteln in Deutschland zu finden sein wird. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sollte sich deshalb auf europäischer Ebene dafür stark machen, dass der Nutri-Score so schnell wie möglich verpflichtend eingeführt wird.
Bislang können EU-Mitgliedsstaaten ergänzende Nährwertkennzeichnungssysteme wie den Nutri-Score nur auf freiwilliger Basis empfehlen. Das heißt, es steht den Lebensmittelherstellern frei, die Kennzeichnung zu verwenden oder auch nicht. Das Risiko: Es entsteht ein Wirrwarr verschiedener Kennzeichnungssysteme innerhalb der EU. Und wenn nicht alle Lebensmittel mit einer farblichen Nährwertkennzeichnung versehen sind, erschwert das den Vergleich ähnlicher Produkte.
Gemeinsam mit anderen europäischen Verbraucherorganisationen macht sich der vzbv deshalb dafür stark, den Nutri-Score verpflichtend innerhalb der EU einzuführen, und unterstützt die Europäische Bürgerinitiative „Pro Nutri-Score“.
Mithilfe einer Europäischen Bürgerinitiative können sich Bürgerinnen und Bürger verschiedener Mitgliedsstaaten zusammenschließen und Einfluss auf die Politik der Europäischen Kommission nehmen. Eine Europäische Bürgerinitiative ist in jedem Bereich möglich, in dem die Kommission Rechtsakte vorschlagen darf, etwa Umwelt, Energie oder Handel. Hat eine Initiative eine Million Unterstützer gefunden und bestimmte Mindestzahlen von Unterstützern in mindestens sieben Mitgliedsländern erreicht, muss die Europäische Kommission entscheiden, ob sie aktiv wird.
Die Europäische Bürgerinitiative „Pro Nutri-Score“ fordert die Europäische Kommission auf, den „Nutri-Score“ verpflichtend als vereinfachtes System der Nährwertkennzeichnung vorzuschreiben. Ein einfach verständliches, farbliches Kennzeichnungsmodell für alle Mitgliedsstaaten soll Verbraucherinnen und Verbrauchern in der EU eine bessere Orientierung bieten.
Wenn Sie Bürgerin oder Bürger der EU sind und alt genug, um an Wahlen zum Europäischen Parlament teilzunehmen, dann können Sie die Initiative ganz einfach online unter www.pronutriscore.org unterstützen.
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