Gesund oder eher ungesund? Das soll künftig leichter auf Lebensmittelverpackungen zu erkennen sein – mit einem einfachen Nährwert-Logo auf der Vorderseite. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat nun angekündigt, dass die Wahl auf eines von vier verschiedenen Modellen fallen soll. Sie werden in einer Verbraucherbefragung auf ihre Verständlichkeit hin untersucht. Dazu Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):
„Es ist richtig, dass Julia Klöckner Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden lässt, welche Nährwertkennzeichnung ihnen am meisten hilft. Denn sie müssen täglich im Supermarkt aus einer riesigen Vielfalt an Lebensmitteln eine Auswahl treffen – und nicht alle haben die Zeit, die Nerven oder das Wissen die Nährwerttabellen auf der Rückseite zu interpretieren. Ein farbliches Nährwert-Logo auf der Vorderseite macht es leichter.
Der vzbv spricht sich für den Nutri-Score mit seiner fünfstufigen Skala in Ampelfarben aus. Studien haben bereits vielfach nachgewiesen, dass er Verbrauchern Orientierung gibt und hilft, gesünder einzukaufen.
Die Frage der vereinfachten Nährwertkennzeichnung ist seit Jahren hart umkämpft. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Verbraucherbefragung transparent abläuft und über jeden Zweifel an gezielter Einflussnahme für oder gegen ein System erhaben ist. Um die Einführung nicht weiter zu verzögern, muss im Herbst eine definitive Entscheidung für ein Nährwert-Logo fallen.
Da die Bundesregierung solch ein Nährwert-Logo nur zur freiwilligen Kennzeichnung empfehlen kann, appellieren wir schon jetzt an die Lebensmittelwirtschaft, die Entscheidung der Verbraucher zu akzeptieren und das Nährwert-Logo flächendeckend zu verwenden.“