Mehr als die Hälfte der Verbraucher wurde mindestens ein Mal unaufgefordert zu Werbezwecken, zum Beispiel per Telefon, kontaktiert. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktwächters Digitale Welt der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, die auffällige Vertriebsstrategien von Anbietern unter die Lupe genommen hat. Aus der Umfrage ergibt sich auch: Unaufgeforderte Werbeanrufe und Besuche von Unternehmensvertretern an der Haustür sind für die meisten Verbraucher eher unerwünscht und belästigend.
56 Prozent der Verbraucher geben an, mindestens einmal unaufgefordert von einem werbenden Unternehmen kontaktiert worden zu sein. Die Mehrheit dieser betroffenen Verbraucher erhielt Angebote aus dem Telekommunikationsbereich, dicht gefolgt von den weiteren abgefragten Branchen Glücks-/Gewinnspiel, Energieversorgung, Zeitschriftenverlag und Versicherungen/Finanzdienstleistungen.
Unerwünschte Werbeanrufe: Rentabel trotz Verbots?
Am häufigsten wurden die unaufgefordert kontaktierten Verbraucher mit Werbeanrufen aus dem Telekommunikationsbereich angesprochen (78 Prozent). „Das ist ein riesiges Problem. Verbraucher dürfen nur zu Werbezwecken angerufen werden, wenn diese vorab ausdrücklich zugestimmt haben", erklärt Tom Janneck, Teamleiter beim Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Alles andere ist verboten. Telefonwerbung ohne Einwilligung stellt einen klaren Wettbewerbsverstoß dar." Dennoch sind die abgeschlossenen Verträge rechtswirksam. „Offensichtlich rentiert sich für die Unternehmen diese Art der Kundenansprache trotz drohender Sanktionen durch die Bundesnetzagentur", erklärt Janneck.
Geschäfte an der Haustür erlaubt, aber unerwünscht
Überraschend: Jeder fünfte Verbraucher (21 Prozent), der unaufgefordert Angebote aus dem Telekommunikationsbereich erhalten hat, wurde an der Haustür angesprochen. Unabhängig von der Branche sind Werbeanrufe und Besuche von Unternehmensvertretern an der Haustür für über 90 Prozent der Verbraucher eher unerwünscht und uninteressant.
Weitere Studienergebnisse der repräsentativen Verbraucherumfrage sind im aktuellen Marktwächter-Chartbericht zu finden.
Weitere Informationen zum Beratungsangebot der Verbraucherzentralen sind über www.verbraucherzentrale.de zu finden.