- Verbraucher wollen für Schulen mehr Investitionen und dauerhafte Zuschüsse durch den Bund.
- Der vzbv fordert die Aufhebung des Kooperationsverbots, damit der Bund die Länder dauerhaft finanziell unterstützen kann.
- Der Materialkompass des vzbv bietet Lehrerkräften wertvolle Hilfestellungen und sollte langfristig finanziert werden.
Nach den Sommerferien hat in den meisten Bundesländern die Schule wieder begonnen. Doch für guten Unterricht fehlt den Schulen das Geld. 81 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher fordern deshalb, dass der Bund die Länder dauerhaft finanziell unterstützen kann. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).
Ob passender Handyvertrag, gesunder Pausensnack oder nachhaltige Bekleidung: Für selbstbestimmte Konsumentscheidungen benötigen Schülerinnen und Schüler hochwertige Bildung, die beispielsweise die Auswirkungen ihres Konsums auf Klima, Energie und Umwelt aufzeigt. Verbraucherbildung muss bundesweit in allen Schulformen verankert werden.
„Damit Verbraucherbildung nicht als Werbeveranstaltung missbraucht wird, sind Unabhängigkeit und Qualität gefordert. Dafür muss der Bund die Länder dauerhaft finanziell unterstützen können. Das Kooperationsverbot im Bildungsbereich muss abgeschafft werden“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Verbraucher für Abschaffung des Kooperationsverbots
Laut der Umfrage sehen Verbraucher Handlungsbedarf bei der Finanzierung von Schulen. 79 Prozent der Verbraucher meinen, dass staatliche Schulen nicht genügend Geld für guten Unterricht haben. Ähnlich viele (81 Prozent) sprechen sich für eine dauerhafte Unterstützung von Schulen durch den Bund aus.
Nur 16 Prozent der Befragten wollen, dass der Bund die Länder auch in Zukunft nur in Ausnahmefällen oder zeitlich begrenzt bei Bildungsaufgaben unterstützen darf. So gibt es bisher das Kooperationsverbot vor.
Kooperationsverbot behindert Einführung von Verbraucherbildung
Projekte wie der Materialkompass Verbraucherbildung des vzbv könnten durch eine Abschaffung des Kooperationsverbots einfacher finanziert finanziert werden. Der Materialkompass ist die bundesweit einzige unabhängige Bewertungsplattform für frei erhältliche Unterrichtsmaterialien. Er versorgt Lehrkräfte mit geprüften Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung und bietet Ihnen dadurch ganz konkrete Hilfe für die Unterrichtsgestaltung an.
Die Länder haben von der Kultusministerkonferenz bereits im Jahr 2013 den Auftrag erhalten, Verbraucherbildung in ihre Lehrpläne einzuarbeiten. Doch die Umsetzung läuft schleppend.
„Was fehlt, ist die Vernetzung der Bundesländer und Schulen untereinander, damit sich gute Ideen schnell verbreiten und übernommen werden können. Dafür sind bundesweite Portale ideal. Doch die müssen langfristig finanziert werden“, sagt Müller.