Datum: 21.06.2019

Autoindustrie und Politik müssen Vertrauen schaffen

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zum Autogipfel am kommenden Montag

Klaus Müller

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Über die Zukunft der Autoindustrie in Deutschland will Bundeskanzlerin Angela Merkel am kommenden Montag, 24. Juni 2019, mit mehreren Bundesministern sowie Vertretern der Autoindustrie und Gewerkschaften beraten. Ziel des Autogipfels ist es, angesichts der Veränderungen in der Branche den politischen Handlungsbedarf zu bestimmen. Dazu Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):

„Autos made in Germany – das war lange ein Gütesiegel. Doch das Image der Branche ist angekratzt. Durch den Dieselskandal haben Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher finanziellen Schaden erlitten und sind zum Teil von Fahrverboten bedroht. Beim Zukunftsthema Elektromobilität hat die Branche zu lange gezögert und für Verbraucher wenig attraktive Produkte auf den Markt gebracht.

Und die Politik hat zu lange den Eindruck vermittelt, dass vor allem die Interessen der Autoindustrie zählen, nicht die der Verbraucher. Jetzt ist die Politik gefordert, nicht nur den Wunschzettel der Autoindustrie entgegenzunehmen, sondern auch Bedingungen zu stellen.

In eine erfolgreiche Zukunft wird die deutsche Autoindustrie nur starten, wenn sie neues Vertrauen schafft. Vertrauen, dass die Herstellerangaben zu Spritverbrauch und Schadstoffemissionen stimmen. Vertrauen, dass die Daten des Autos geschützt sind und nur entsprechend der Zustimmung der Verbraucher verwendet werden. Vertrauen, dass neue Produkte zukunftsfähig und verbraucherfreundlich sind. Die Förderung für Elektroautos durch Kaufprämien und Steuervorteile etwa muss auf eine attraktive Produktpalette treffen, die sich auch Verbraucher mit kleinem Geldbeutel leisten können.“

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