- Umfrage des vzbv zeigt: Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereit, einen finanziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
- Kosten des Klimawandels müssen aber fair verteilt werden.
- Sorge vor finanzieller Überforderung durch Klimaschutz muss ernstgenommen werden.
Die Bundesregierung hat heute den Entwurf für ein Klimaschutzgesetz und ein Klimaschutzprogramm 2030 mit den Umsetzungsmaßnahmen vorgelegt. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass Verbraucher bereit sind ihren Teil zu leisten. Die Kosten dürfen aber nicht einseitig zu Lasten der Verbraucher gehen.
„Klimaschutzmaßnahmen zum Nulltarif gibt es nicht. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die entstehenden Kosten müssen aber fair verteilt werden und dürfen nicht auf die Verbraucher abgewälzt werden. Die Sorgen vor finanzieller Überforderung müssen ernst genommen werden“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Die Mehrheit ist bereit einen Beitrag zu leisten
Das Klimaschutzziel der Bundesregierung für 2020 wird voraussichtlich um fünf bis acht Prozentpunkte verfehlt. Es ist daher kaum vorstellbar wie die Klimaschutzziele 2030 und 2050 ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht werden. Das Klimaschutzgesetz und das Maßnahmenpaket dazu waren daher überfällig.
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des vzbv zeigt, dass 73 Prozent der Befragten in den Maßnahmen zum Klimaschutz eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Chance erkennen. 64 Prozent der Befragten sind bereit einen finanziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die entstehenden Kosten müssen aber fair verteilt werden. Fast drei Viertel der Befragten ist der Meinung, dass beim Klimaschutz das Verursacherprinzip gelten muss. Wer mehr CO2 ausstößt, sollte auch mehr bezahlen. Die Einführung einer CO2-Bepreisung ist der richtige Ansatz. Der vzbv fordert weiterhin, dass Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung, die private Haushalte aufbringen, auch komplett an die Verbraucher zurückfließen müssen. Ansonsten fehlen Anreize für einen klimafreundlichen Konsum und finanzielle Spielräume für Eigeninitiative der Verbraucher.
Verbraucher müssen unterstützt werden
Die Umfrage zeigt: Mehr als die Hälfte der Befragten haben Sorge vor steigenden Preisen durch Maßnahmen zum Klimaschutz. Verbraucher, die die zusätzlichen Ausgaben nicht aus eigener Kraft stemmen können, müssen daher unterstützt werden.
Wer Verbraucherverantwortung fordert, muss auch entsprechende Angebote für klimafreundliche Alternativen fördern. Dazu gehören zum Beispiel die Förderung von klimaverträglichen Heizungen und der energetischen Gebäudesanierung sowie der Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität, Fahrräder und den Öffentlichen Nahverkehr. Das heute beschlossene Klimapaket reicht dafür nicht aus.