- Aktuelle Studie zeigt: Vertrauen von Verbrauchern in internationalen Online-Handel ist gering.
- Verbraucherschutz-Niveau ist beim Online-Shopping außerhalb der EU deutlich geringer.
- Deutsche und europäische Verbraucherschützer fordern, Informationen und Rechtssicherheit zu verbessern.
Obwohl immer mehr Menschen in Europa im Internet einkaufen, ist das Vertrauen in Online-Shopping außerhalb der Europäischen Union (EU) noch immer gering. Das zeigt eine aktuelle Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und seines europäischen Dachverbands BEUC. Die Ergebnisse weisen außerdem darauf hin, dass das geringe Vertrauen vor allem einem Informationsmangel und Schwierigkeiten bei der Durchsetzung von Verbraucherrechten geschuldet ist, wenn beim Online-Kauf etwas schief geht.
„Globaler Online-Handel hat großes Potential, die Wahlfreiheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu stärken. Verbraucher müssen aber Vertrauen haben, um dieses Potential zu nutzen“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „vzbv und BEUC schlagen deshalb vor, einen neuen Informationspunkt für internationales Online-Shopping zu schaffen.“ Dort sollten sich Verbraucher über ihre Rechte im globalen Markt informieren können und beraten werden.
Kaum Vertrauen beim Bestellen
Globale Online-Käufe werden im Jahr 2020 voraussichtlich ein Volumen von vier Billionen Euro erreichen. Im Jahr 2016 waren es noch rund 1,6 Billionen Euro. Dennoch ist das Vertrauen europäischer Verbraucher in Online-Shopping beispielsweise in China oder den USA gering.
Laut Analyse von vzbv und BEUC sind Verbraucher in Europa vergleichsweise weniger geschützt, wenn sie außerhalb der EU einkaufen. Dies sei insbesondere auf die Abwesenheit zweier entscheidender Faktoren zurückzuführen:
- Adäquate Verbraucherinformationen vor dem Kauf
- Instrumente der Rechtsdurchsetzung, wenn es Probleme beim Onlinekauf gibt
„Manchmal kaufen Menschen außerhalb der EU ein, ohne es mitzubekommen, weil Händler nicht deutlich genug über ihren Firmensitz informieren. Das muss sich ändern“, so Monique Goyens, Direktorin von BEUC.
Mehr Information und Rechtssicherheit
vzbv und BEUC fordern deshalb, dass Verbraucher besser informiert werden müssen, wenn sie außerhalb der EU einkaufen. Außerdem müssten Mechanismen entwickelt werden, wenn beim Kauf etwas schief geht – etwa durch eine kostengünstige, unabhängige Streitschlichtung.
„Verbraucher nutzen den globalen Markt, weil Preise günstiger oder andere Produkte verfügbar sind, oder auch um ihren Bedürfnissen wie bestimmten Ernährungsgewohnheiten besser nachgehen zu können. Diese Verbraucher werden jedoch leider in eine Parallelwelt katapultiert, in der ihre Rechte anders sind als gewohnt oder sie überhaupt keine Rechte haben“, so Goyens.