- Verbändebündnis fordert ausreichende finanzielle Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher, damit ambitioniertere Effizienzstandards umgesetzt werden können.
- Im Zuge der Wärmewende müssen mehr Anstrengungen zur Dekarbonisierung der Fern- und Nahwärme sowie eine deutliche Stärkung der Verbraucherrechte erfolgen.
- Am 21. April 2021 findet im Rahmen der Berliner Energietage eine Veranstaltung statt, auf der das Positionspapier vorgestellt wird.
Der Bauherren-Schutzbund (BSB), Haus & Grund, der Verband Wohneigentum (VWE) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin werden im Vorfeld der Bundestagswahl Vorschläge gemacht, wie ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 erreicht werden kann und Verbraucher auf diesem Weg mitgenommen werden können.
„Wer heute ein neues Niedrigenergiehaus baut oder energetische Sanierungsmaßnahmen durchführt, muss finanziell in die Lage versetzt werden, dies auch durchführen zu können. Sonst bleibt das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 in der Praxis unerreichbar“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Gebäude-Energieeffizienz im Sinne der Verbraucher gestalten
Das Verbändebündnis steht gemeinsam für mehr Energieeffizienz und ambitioniertere Standards und fordert gleichzeitig, bestehende Wirtschaftlichkeitsdefizite abzubauen. Vor dem Hintergrund der übergeordneten Klimaziele müssen die Rahmenbedingungen dahingehend angepasst werden, dass gesetzlich geforderte Standards grundsätzlich förderfähig werden. Verbraucher müssen finanziell in die Lage versetzt werden, die notwenigen effizienzsteigernden Maßnahmen auch umsetzen zu können.
„Bei der Energiewende im Gebäudesektor haben Verbraucher eine Schlüsselrolle. Das Zusammendenken von Fordern und Fördern ist unerlässlich, um sie auf diesem Weg mitzunehmen“, unterstreicht VWE-Präsident Manfred Jost.
Fern- und Nahwärme dekarbonisieren, Verbraucherrechte der Fernwärmekunden stärken
Der notwendige Transformationsprozess im Zuge der Wärmewende hat eine Dekarbonisierung der häuslichen Wärmeversorgung zum Ziel. Es müssen folglich fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dabei könnte die Nah- und Fernwärme vor allem im innerstädtischen Bereich eine wichtigere Rolle spielen. Damit Nah- und Fernwärme für Verbraucher attraktiver werden können, müssen dazu die Verbraucherstandards aus dem Strom- und Gassektor auch im Fernwärmesektor umgesetzt werden.
Am 21. April 2021 findet im Rahmen der Berliner Energietage eine Veranstaltung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit dem Titel „Wie kann mehr Energieeffizienz in Gebäuden verbraucherfreundlich umgesetzt werden?“ statt, bei der das Positionspapier vorgestellt wird. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist hier möglich.