Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung einen Plan vorlegen, wie Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten künftig reduziert werden sollen, um Übergewicht entgegenzuwirken. Bislang liegt zwar eine Grundsatzvereinbarung zur Nationalen Reduktionsstrategie vor, die die Lebensmittelwirtschaft mit Bundesernährungsministerin Julia Klöckner geschlossen hat. Diese ist aber nur ein unverbindlicher erster Schritt, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
„Es ist gut, dass die Lebensmittelwirtschaft erstmals anerkannt hat, zur Lösung der Übergewichtsproblematik beitragen zu können. Gleichwohl ist die Grundsatzvereinbarung keine Reduktionsstrategie. Wir erwarten von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner einen Fahrplan, der mit verbindlichen Zielen und konkreten Zeitvorgaben für einzelne Produktgruppen hinterlegt ist“, sagt Sophie Herr, Leiterin Team Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Unverzichtbar ist es aus Sicht des vzbv, dass alle Lebensmittelhersteller an der Reduktionsstrategie teilnehmen müssen. Rein freiwillige Maßnahmen genügten nicht. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigten, dass Selbstverpflichtungen alleine nicht den gewünschten Effekt haben.
Im Zentrum der Reduktionsstrategie muss laut vzbv die Reduktion von Zucker, Fett und Salz stehen. Weitere in der Grundsatzvereinbarung vorgesehene Maßnahmen wie eine veränderte Produktaufmachung, kleinere Verpackungsgrößen oder weniger Werbung sind zwar begrüßenswert, aber keinesfalls ausreichend.
Verbindliche, mittel- bis langfristige produktgruppenspezifische Reduktionsziele und konkrete Zeitvorgaben müssten deshalb den Rahmen für die Maßnahmen der Wirtschaft bilden. Ein enges Monitoring der Fortschritte sei nötig. Sollten die Ziele nicht eingehalten werden, müssten Sanktionen greifen, fordert der vzbv.