Der Reisekonzern Thomas Cook ist insolvent. Der Ferienflieger Condor, ein Tochterunternehmen von Thomas Cook, hat bereits einen Regierungskredit beantragt. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:
„Die Insolvenz von Thomas Cook sorgt für große Verunsicherung bei deutschen Reisenden. Thomas Cook muss nun zügig mit dem Insolvenzversicherer sowie mit Airlines und Transportunternehmen sprechen, um den Rücktransport der gestrandeten deutschen Urlauber zu organisieren.
Gerade Pauschalurlauber wähnten sich nach den Airline-Pleiten der vergangenen Jahre in Sicherheit. Denn Pauschalreiseanbieter müssen sich gegen Insolvenz versichern. Der Verbraucherzentrale Bundesverband macht aber bereits seit Langem darauf aufmerksam, dass der Höchstbetrag der Absicherung von 110 Millionen Euro pro Versicherung und Jahr deutlich angehoben werden muss. Denn ob der Betrag bei der Pleite eines Branchenschwergewichts ausreicht, ist nicht sicher.
Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hatte vor drei Jahren angekündigt, ein Gutachten darüber einzuholen, ob und um wieviel der Höchstbetrag angehoben werden muss. Bis heute liegt kein Gutachten vor.
Nun stellt sich die Frage, ob Verbraucherinnen und Verbraucher im Fall der Thomas-Cook-Pleite überhaupt komplett abgesichert sind. Die Bundesregierung muss endlich dafür sorgen, dass alle Pauschalreisenden im Falle der Insolvenz eines großen Reiseanbieters ein zu 100 Prozent verlässliches Sicherheitsnetz haben. Die Zeit drängt.“