- Der ÖPNV muss einfacher, zuverlässiger und bedarfsorientierter werden und dabei bezahlbar sein.
- Die Verkehrswende gelingt nur, wenn der ÖPNV Verbraucherbedürfnisse in den Blick nimmt.
- Der vzbv fordert die Einführung einer bundesweiten, unabhängigen Fahrgastvertretung.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt, dass die Bundesregierung verschiedene Projekte für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterstützt, durch die die Luftqualität in Städten nachweislich verbessert werden soll. Am 14. August 2018 hatten fünf vom Bund ausgewählte Modellstädte ihre Konzepte zur Verringerung des Schadstoffausstoßes vorgelegt. Sie setzen unter anderem auf preiswertere ÖPNV-Tickets und mehr Busse und Bahnen. Aus Verbrauchersicht muss der ÖPNV vor allem einfacher, zuverlässiger, bedarfsorientierter und flexibler werden und dabei bezahlbar sein.
„Unverständliche Tarife, Unpünktlichkeit und verwirrende Informationen sind für viele Fahrgäste von Bussen und Bahnen ein tägliches Ärgernis“, so Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen beim vzbv. „Bei Angebot und Qualität ist im ÖPNV noch viel Luft nach oben.“
Angebot und Qualität müssen besser werden
Der ÖPNV muss seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität in den Städten leisten und mehr Fahrgäste müssen für einen Umstieg vom Auto in die Bahn gewonnen werden. Damit dies gelingt, müssen aus Sicht des vzbv Angebot und Qualität des ÖPNV besser werden.
Der vzbv fordert unter anderem:
- Tarif- und Beförderungsbedingungen müssen harmonisiert werden, damit Verbraucher das richtige Ticket kaufen.
- Die Verlässlichkeit des ÖPNV-Systems muss durch bessere Wartung und Pflege von Fahrzeugen sowie Infrastruktur erhöht werden.
- Verbindliche Angebots- und Qualitätsziele für ÖPNV-Unternehmen müssen festgelegt und unabhängige und vergleichende Dienstleistungstests eingeführt werden.
- Informieren, Buchen und Bezahlen muss für alle Verkehrsmittel in übergreifenden Informationsmedien (Apps, Websites, usw.) ermöglicht werden. Informationen sollten in Echtzeit zur Verfügung stehen.
„Der ÖPNV muss die Bedürfnisse und Erwartungen von Verbrauchern in den Blick nehmen. Nur dann kann die umwelt- und klimapolitisch notwendige Verkehrswende gelingen“, so Jungbluth. Um dies zu gewährleisten, müsse eine bundesweite, unabhängige Fahrgastvertretung eingeführt, gefördert und etabliert werden. Diese sollte unter anderem unabhängige und vergleichende Dienstleistungstests durchführen können.
Das vollständige Forderungspapier finden Sie im Download-Bereich.