Im Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen liegen dem Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Beschwerden aus fünf Bundesländern zum Entertainment-Dienst fuuze.com vor. Der Anbieter führt Verbraucher mit einem sehr kurzen Testzeitraum und intransparenten Informationen in ein kostenpflichtiges Abonnement. Verbraucher tappen über Klicks auf versteckte Werbebanner und Pop-up-Fenster in die Falle. Betroffene Verbraucher berichten zudem, nach der unbeabsichtigten Registrierung keinen Zugriff auf eine umfangreiche Inhalte-Bibliothek zu haben.
Fuuze.com wird betrieben vom Anbieter CMind BV mit Sitz in den Niederlanden. Der Entertainment-Dienst wirbt mit unbegrenztem Streaming von Videos, Musik und Sportinhalten sowie mit einer umfangreichen E-Book-, Games- und Software-Bibliothek. Laut den Meldungen im Frühwarnnetzwerk geraten Verbraucher durch unterschiedliche Aktivitäten im Netz in die Abofalle des Anbieters.
Ein Verbraucher gab an, dass er gerade eine Online-Umfrage erstellen wollte, ein anderer wollte eine App herunterladen und ein weiterer eine Gebrauchsanweisung aus dem Internet. Plötzlich sei ein neues Fenster aufgepoppt, mit der Aufforderung, eine kostenlose Mitgliedschaft einzugehen und sich mitsamt seinen Kreditkartendaten zu registrieren. Die Verbraucher glaubten, sie müssten die Daten eingeben, um den ursprünglichen Vorgang fortsetzen zu können. Dass sie dabei ein Abonnement beim Entertainment-Dienst-Betreiber CMind BV abschließen und zu welchen Konditionen, sei nicht ersichtlich gewesen. Kurze Zeit später fanden allerdings alle Betroffenen eine Abbuchung von 49 Euro auf ihrer Kreditkartenabrechnung. Abgerechnet wurde über eigene Zahlungsdienstleister wie sayopay.com, cebapay.com, ginapay.com oder fuzpay.com. Laut deren nahezu identischen Webseiten haben diese ihren Sitz in Portugal.
Anbieter verletzt Informationspflichten
Registrieren sich Verbraucher unbemerkt durch Eingabe ihrer Kreditkartendaten, bekommen sie nur einen Testzugang, der automatisch in ein Premium-Abonnement übergeht – und das bereits nach zwei Stunden oder einem Tag. Der Anbieter informiert darüber vor Abschluss der vermeintlich kostenlosen Mitgliedschaft nicht in ausreichender Weise. Ebenso fehlen Informationen zur Laufzeit und Kündigungsfrist. Damit verletzt der Betreiber nach Auffassung der Verbraucherschützer gesetzliche Informationspflichten.
„Eine so kurze Testphase und intransparente Informationen zu einem kostenpflichtigen Abonnement zeigen, dass der Betreiber versucht, Verbrauchern ein Abo unterzuschieben“, erklärt Manfred Schwarzenberg, Teamleiter Marktwächter Digitale Welt der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Unklar ist zudem, ob der Anbieter die angepriesenen Inhalte tatsächlich bereithält.“
Weitere dubiose Entertainment-Dienste identifiziert
Durch eigene Recherchen ist das Marktwächter-Team auf weitere Webseiten gestoßen, die vollkommen identisch aussehen wie der Internetauftritt von fuuze.com. Sie unterscheiden sich lediglich durch die URL und den Namen im Logo. Hierbei handelt es sich um die Webseiten onlinefuntime.com, blizzardtime.com, volterak.com und polakita.com. „Auch wenn in den Impressen verschiedene Webseitenbetreiber genannt werden, handelt es sich hierbei offenbar um die gleiche Abzockmasche“, warnt Schwarzenberg. „Verbraucher sollten sehr vorsichtig sein, wenn sie ihre Kreditkartendaten auf einer unbekannten Webseite eingeben sollen. Sind die Daten einmal eingegeben, kann ein Anbieter auch abbuchen.“
Betroffene von ungewollten Abonnements können sich bei einer Verbraucherzentrale in ihrem Bundesland individuell beraten lassen. Hier finden Sie eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe: www.verbraucherzentrale.de/beratung.
*Weitere Informationen
Im Zusammenhang mit untergeschobenen Abonnements von fuuze.com sind dem Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bislang folgende Zahlungsdienstleister aufgefallen:
sayopay.com
cebapay.com
ginapay.com
fuzpay.com
arvopay.com
eikopay.com
fusapay.com
luomedia.eu