Sogenannte Krypto-Miner, das sind versteckte Programme auf Webservern, können im Browser Kryptowährungen schürfen. Dazu reicht es, wenn Verbraucher die Webseiten aufrufen. Bedenklich ist, dass die Programme oft ohne Wissen der Surfer ausgeführt werden. Verbraucher bezahlen so mit ihrer Rechenleistung für die Kryptowährungen von Dritten, warnt das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Monero erreichen zurzeit schwindelerregende Werte. Mit ihnen wird wie mit Aktien spekuliert. Man stellt sie her, indem man immer komplexere Rechenaufgaben löst. Dies kostet inzwischen viel Rechenleistung und damit Strom, sodass die Herstellung manchmal teurer ist als der Ertrag.
Das hat findige Betrüger zu einer neuen Masche animiert. Mit einem Computerprogramm, das auf Webservern liegt, schürfen sie Kryptowährungen auf Kosten anderer. Jedes Mal wenn ein Verbraucher eine Webseite mit einem solchen Programm aufruft, wird ein Teil seiner Rechenleistung für die Berechnungen abgezapft – und das oft ohne sein Wissen. Die Betrüger erhalten somit den Ertrag, die Kosten für Prozessorleistung und Strom trägt der Verbraucher.
„Wir sehen das kritisch, weil Verbraucher vor dem Aufruf einer Internet-Seite nicht erkennen können, ob ein solches Programm eingesetzt wird“, sagt Susanne Baumer, Teamleiterin Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern.
Diese Programme können sowohl von den Betreibern der Seite installiert werden, als auch von Dritten, die schlecht gesicherte Webserver ausnutzen. Verbraucher können daher auch auf ganz unverdächtigen Seiten auf die Schadprogramme stoßen. So befand sich zum Beispiel auf der Seite abi-physik.de am 10. Januar 2018 ein versteckter Krypto-Miner. Dieser wurde von einem schleswig-holsteinischen Schüler und seinem Lehrer entdeckt, indem sie die Protokolle des Virenscanners auswerteten.
Verbraucher sollten aufmerksam werden, wenn beim Surfen im Internet der Prozessor stark belastet wird. Woran Verbraucher das erkennen und wie sie sich – etwa mit Browser-Erweiterungen, die derartige Programme blockieren – schützen können, finden Sie in der aktuellen Tipp-Sammlung auf verbraucherzentrale.de.