Datum: 13.11.2020

Gerechte Verkehrswende

vzbv fordert Mobilitätsprämie

Zusätzliche Altersvorsorge braucht soliden Rahmen

Quelle: rehvolution - Photocase

  • Einkommensschwächere Verbraucher müssen wieder in den Fokus rücken.
  • Damit Verbraucher ÖPNV, Sharing-Dienstleistungen, Rad- und Fußverkehr stärker nutzen, sind neue Anreize nötig.
  • Transparenz über Batteriezustand würde den Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos stärken.

Anlässlich des Autogipfels am 17. November 2020 wollen Ministerpräsidenten, Gewerkschaften und Autohersteller im Kanzleramt unter anderem über eine längere und höhere Förderung für E-Autos und Plug-in-Hybride diskutieren. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, neue Akzente zu setzen. Auch Menschen ohne Auto, die das Rad, den Öffentlichen Nahverkehr oder Carsharing-Angebote nutzen, sollten von einer Förderung profitieren.

„Um die so dringend nötige Verkehrswende voranzubringen, werden E-Autos und Plug-in-Hybride bereits stark gefördert. Es ist aber an der Zeit, auch an einkommensschwächere Verbraucherinnen und Verbraucher zu denken, für die ein E-Auto keine Option ist”, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Der vzbv begrüße den finanziellen Anreiz für den Umstieg auf E-Mobilität, da dies einen wichtigen Baustein der Verkehrswende darstelle. Nun sei es jedoch an der Zeit, nicht mehr nur einseitig die E-Mobilität zu fördern. „Eine noch höhere Förderung für E-Autos und insbesondere für Plug-in-Hybride ist nicht nachvollziehbar, wenn gleichzeitig die Ticketpreise für Busse und Bahnen steigen. Mobilität sichert soziale Teilhabe und muss für alle bezahlbar bleiben“, so Müller. „ÖPNV-Nutzer, Fußgänger und Radfahrer sind die eigentlichen Pioniere der Verkehrswende.“ Der Kauf von Fahrrädern, Pedelecs, Zeitkarten für den ÖPNV oder Sharing-Guthaben solle mit einer Mobilprämie bezuschusst werden.

Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos stärken

Damit sich auch Verbraucher mit schmalem Geldbeutel ein E-Auto leisten können, braucht es einen starken Gebrauchtwagenmarkt für elektrisch-angetriebene Fahrzeuge. „Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos darf der Zustand der Batterie keine Blackbox sein“, fordert Müller. „Verbraucher müssen sich in Zukunft auf objektive und vergleichbare Angaben zum Gesundheitszustand der Fahrzeugbatterie verlassen können.“ Die Batterie ist die teuerste Einzelkomponente eines Elektrofahrzeugs und das Wissen über die Haltbarkeit deshalb entscheidend. Der vzbv hat gemeinsam mit dem Verband der TÜV das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, einen Runden Tisch zu Fahrzeugbatterien ins Leben zu rufen. So solle ein weiterer wichtiger Schritt für den Erfolg der Elektromobilität getan werden.

Hohe Förderung von Elektromobilität

Die Bundesregierung fördert Elektromobilität bereits mit 9,3 Milliarden Euro bis Ende 2023. Beim Kauf eines reinen E-Autos gibt es bis zu 9.000 Euro Zuschuss. Hinzu kommt noch die Förderung für eine intelligente Wallbox, die bei 900 Euro vom Staat oder beispielsweise in Nordrhein-Westfalen sogar bei bis zu 3.500 Euro liegen kann.

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