- Die Mehrzahl der Nutzerinnen und Nutzer laden ihr Elektroauto vorrangig zuhause.
- Der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur muss stärker gefördert werden.
- Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss die Elektromobilität attraktiver und einfacher gestaltet und Hürden abgebaut werden.
Am 4. November treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung und der Automobilbranche im Kanzleramt. Ein Thema wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur sein. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) veröffentlicht zusammen mit dem Bundesverband Solare Mobilität (BSM), Electrify-BW und der Interessengemeinschaft Elektromobilität Berlin-Brandenburg (IGEMBB) ein Forderungspapier zur stärkeren Unterstützung des Einbaus privater Ladepunkte.
„Die Klimawende gelingt nur mit dem Ausbau der Elektromobilität. Die Möglichkeit des Ladens in der eigenen Garage ist für viele Autofahrer Grundvoraussetzung, um sich für ein Elektroauto zu entscheiden. Der Einbau privater Ladepunkte ist aber noch immer mit vielen rechtlichen und finanziellen Problemen verbunden. Die Vorschläge des Klimapakets, einzig mit steuerlichen Anreizen mehr private Ladepunkte zu schaffen, genügen nicht,“ sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Finanzielle Unterstützung privater Ladeinfrastruktur nötig
Die Bundesregierung hat ein Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem Deutschland seine Klimaziele für 2030 erreichen soll. Die Elektromobilität ist Teil dieses Pakets. Die Förderung der privaten Ladeinfrastruktur wird darin, nach Meinung des vzbv, jedoch nicht ausreichend berücksichtigt. Das Klimapaket sieht lediglich die Anrechnung des steuerlich wirksamen Handwerkerbonus beim Einbau einer privaten Ladestation vor.
Umfragen zeigen, dass 80 Prozent der E-Auto-Nutzer ihr Fahrzeug zu Hause laden. Die Möglichkeit des Ladens in der eigenen Garage muss für die meisten E-Autofahrer gewährleistet sein, bevor sie sich überhaupt ein Elektroauto kaufen. Die Anschaffung einer „Wallbox“ und die Installation durch einen Fachbetrieb sind aber mit hohen Kosten für den privaten Nutzer verbunden. Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung ist daher notwendig.
Rechtliche Hürden abbauen
„Um der Elektromobilität den klimapolitisch notwendigen und politisch gewollten Schub zu verschaffen, müssen Verbraucher stärker unterstützt werden. Die derzeitigen rechtlichen und auch finanziellen Hürden müssen abgebaut werden, um das E-Auto für mehr Menschen attraktiv zu machen,“ so Klaus Müller. Änderungen im Mietrecht und Wohnungseigentumsgesetz sind dafür Grundvoraussetzung. Des Weiteren muss die EU-Gebäuderichtlinie endlich umgesetzt werden, die den Einbau von Leerrohren in der Bauphase sowie eine Mindestanzahl an privaten Ladepunkten auf Stellplätzen und in Tiefgaragen vorsieht.