- Auszeichnung für vorbildliche und praxisnahe Verbraucherbildung.
- Schulen stärken Alltagskompetenz der Schüler bei den Themen Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltiger Konsum.
- vzbv: Politik muss Verbraucherbildung besser fördern.
Warnungen vor Kostenfallen, eine Lernwerkstadt mit Supermarkt und Bank, Repair-Cafés, eine nachhaltige Pesto-Fabrik in der Schulküche oder schuleigene Medienscouts: Solche Schulansätze begeistern Schülerinnen und Schüler und rüsten sie lebenslang mit wichtigen Alltagskompetenzen. 57 Schulen aus 13 Bundesländern belohnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in diesem Jahr mit der Auszeichnung Verbraucherschule. Überreicht wird die Ehrung von Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht in Berlin. Sie ist seit 2019 Schirmherrin des Projektes.
„Unser Ziel ist, dass Kinder und Jugendliche ihr Verbraucherleben selbstbestimmt, sicher und gut informiert gestalten können“, sagt Christine Lambrecht, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, anlässlich der Preisverleihung. „Das passiert nicht von allein: Ein wichtiger Baustein dafür ist gute und nachhaltige Verbraucherbildung. Dafür leisten die Verbraucherschulen mit großem Engagement und tollen, kreativen und alltagsnahen Maßnahmen einen ganz entscheidenden Beitrag. Die Begeisterung, mit der die Kinder und Jugendlichen an den Verbraucherschulen teilnehmen zeigt, dass wir mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind. Allen Engagierten danke ich herzlich und wünsche weiterhin viel Erfolg!“
Auszeichnung auf Wachstumskurs
Die Auszeichnung befindet sich weiter auf Wachstumskurs: Die Zahl der prämierten Schulen hat sich von der zweiten auf die dritte Auszeichnungsrunde fast verdoppelt: Statt 32 dürfen sich ab sofort 57 Schulen mit dem Titel „Verbraucherschule“ schmücken. „Das ist für uns ein großer Erfolg, weil unsere Auswahlkriterien für die Schulauszeichnung sehr streng sind“, erklärt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, der das Projekt 2015 ins Leben gerufen hat.
Um Verbraucherschule zu werden müssen die Institutionen ein langfristiges Engagement nachweisen. Um den Titel in Gold zu erwerben, muss die Verbraucherbildung sogar im Schulcurriculum verankert werden. „Unsere Verbraucherschulen sind echte Modellschulen und Vorreiter“, sagt Müller. „Dass viele diesen anspruchsvollen Weg mit uns gehen, mehr als 180 Schulen an unserem Netzwerk teilnehmen, Unterstützung erhalten und sich gegenseitig beraten, zeigt, wie wichtig Lehrenden und Lernenden dieses Thema ist.“
Politik muss Verbraucherbildung besser fördern
So großartig dieses Engagement der vielen Einzelnen auch sei, so wenig dürfe sich die Politik darauf ausruhen, fordert Müller: „Die Politik muss endlich ihren Teil beitragen und für eine flächendeckende Verankerung der Verbraucherbildung in den Schulen sorgen. Wir brauchen eine durchgehende, fächerübergreifende und prüfungsrelevante Verankerung der Verbraucherbildung in den Stundenplänen aller Schulen.“ Nur so sei es möglich, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur zu Experten für Grammatik und Algebra, sondern auch optimal auf ihr praktisches Verbraucherleben werden.
In diesem Jahr verlieh der vzbv die Auszeichnung erstmals in drei Kategorien: Schulen, die Verbraucherbildung im Schulcurriculum und am Lernort Schule verankert haben und dauerhaft umsetzen, werden als Verbraucherschule Gold geehrt. Die Auszeichnung Verbraucherschule Silber bekommen Schulen, die Verbraucherbildung vorbildlich mit einzelnen Maßnahmen in allen vier Themenfeldern umsetzen. Die Plakette Verbraucherschule Bronze erhalten Schulen, wenn sie vorbildliche Maßnahmen mit besonderem Bezug zu Umwelt- und Ressourcenschutz umgesetzt haben.
Auch für die Aktivitäten in diesem Schuljahr 2020/2021 können sich Schulen wieder auszeichnen lassen. Im Frühjahr wird die nächste Bewerbungsrunde starten. Die Ausschreibungsunterlagen und -kriterien können dann angefordert und bis zum 30.09.2020 eingereicht werden. Wie immer wird eine Expertenjury die Preisträger auswählen. Eine Anmeldung im Netzwerk Verbraucherschulen ist jederzeit möglich.
Seit April 2019 wird das Projekt Verbraucherschule durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit auf Beschluss des Deutschen Bundestages sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz gefördert.