- Umfrage zeigt: Viele Verbraucher wissen, was Smart Home ist.
- Das Interesse an Smart Home ist aber weiter gering.
- Zentrale Gründe gegen die Anschaffung einer Smart-Home-Anwendung sind Datenschutz und Kosten.
Vernetzte und digitale Geräte können Abläufe in Wohnungen automatisieren. Gerade zu Weihnachten boomt das Geschäft mit Alexa, Siri und Co. Intelligente Stromzähler (Smart Meter) erhalten bald alle privaten Haushalte. Nach wie vor bleibt für viele Verbraucher aber unklar, welchen Mehrwert Smart Home für sie bringt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).
„Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben kein Interesse an Smart Home. Daran hat sich gegenüber dem letztem Jahr nichts geändert. Datenschutz und Kosten sind die zentralen Kritikpunkte“, sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen im vzbv.
Smart Home ist für viele Verbraucher uninteressant
Eine von der hopp Marktforschung im Auftrag des vzbv aktuell durchgeführte Umfrage ergab, dass immerhin 56 Prozent der Befragten ziemlich genau wissen, was sich hinter dem Begriff Smart Home verbirgt. Aber nur 12 Prozent der Befragten können sich auf jeden Fall vorstellen, Smart-Home-Geräte im Haushalt einzusetzen. 33 Prozent können sich das eventuell vorstellen. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) haben kein Interesse. An erster Stelle nannten die Befragten den mangelnden Mehrwert solcher Anwendungen als Grund. Besondere Bedenken äußerten die Verbraucher aber auch in Bezug auf die Sicherheit der Smart-Home-Geräte: 51 Prozent haben Angst vor unbefugter Datenweitergabe, 46 Prozent haben Angst, dass das System von Kriminellen gehackt werden könnte. Auch der Preis spricht für fast die Hälfte (47 Prozent) gegen die Anschaffung eines Smart-Home-Gerätes.
Mehrwert der Smart Home Geräte ist entscheidend
Verbraucher dürfen bei Smart-Home-Anwendungen nicht schlechter gestellt sein als bei vergleichbaren analogen Geräten. So muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass eine vernetzbare Waschmaschine auch noch nach zehn Jahren mit der notwendigen Software ausgestattet wird. Es muss garantiert sein, dass sie nicht nach zwei Jahren still steht, weil es keinen Rechtsanspruch auf die Aktualisierung der Software über zwei Jahre hinaus gibt. Es fehlen bislang auch Regelungen dafür, wer haftet, wenn Geräte falsch programmiert wurden. Außerdem müssen auch die Hersteller von Smart-Home-Anwendungen nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verpflichtet werden, ihre Systeme datenschutzkonform zu gestalten. Hier bedarf es einer Ergänzung der Verordnung. Smart-Home-Geräte, die zum Energiesparen eingesetzt werden, sollen, wie zum Beispiel Smart Meter, nicht zu Mehrkosten für die Verbraucher führen. Die Umfrageergebnisse zeigen Handlungsbedarf für Politik, Hersteller und Handel auf.