Datum: 13.10.2017

vzbv fordert umfangreiche Informationspflichten für Krankenkassen

Bessere Informationen würden Verbrauchern die Wahl der Krankenkasse erleichtern

Quelle: juergen_faelchle - Fotolia.com

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  • Repräsentative Umfrage: 78 Prozent der gesetzlich Versicherten wollen verbindliche Vorgaben dazu, welche Informationen gesetzliche Krankenkassen veröffentlichen müssen.
  • Mehr Vergleichbarkeit der Krankenkassen könnte den Wettbewerb um Qualität gegenüber dem Kostenaspekt stärken.
  • Die gesetzliche Krankenversicherung sollte paritätisch finanziert werden, damit Verbraucher nicht alle künftigen Kostensteigerungen über Zusatzbeiträge alleine tragen müssen.

Der Zusatzbeitrag der Krankenkassen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher eine Abkehr von der einseitigen finanziellen Belastung der gesetzlich Versicherten. Eine weitergehende Informationspflicht für Krankenkassen könnte dazu beitragen, dass Verbraucher nicht nur Kosten, sondern auch Angebote und Service der verschiedenen Krankenkassen vergleichen können.

„Bei der Wahl der Krankenkasse sind gute Informationen zu den Angeboten der Kasse das A und O. Bislang sind sie jedoch Mangelware. Eine umfassende Informationspflicht für Krankenkassen ist daher unerlässlich, um mehr Vergleichbarkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen. Nur so können die Kassen um Service und Leistungen konkurrieren und nicht nur um den Preis“, sagt Kai Vogel, Gesundheitsexperte beim vzbv.

Das fordern auch die Verbraucher: 78 Prozent der gesetzlich Versicherten sprechen sich nach einer aktuellen Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv dafür aus, dass verbindlich festgelegt wird, welche konkreten Informationen Krankenkassen zu ihren Leistungen, Service- und Beratungsangeboten veröffentlichen müssen.

„Es muss möglich werden, auf einen Blick zu erfahren, welche konkreten Zusatzleistungen eine Kasse anbietet, etwa Nutzungsmöglichkeiten von digitalen Angeboten, Details von angebotenen Hausarztverträgen oder Zusatzleistungen bei der Zahnversorgung“, sagt Vogel.

Transparenz bei Leistungsbewilligung- und ablehnung notwendig

Wichtig sind auch Informationen zum Umgang mit Anträgen von Verbrauchern für Leistungen, die einzeln durch die Krankenkasse genehmigt werden müssen, etwa Reha-Maßnahmen. Bisher finden Verbraucher hierzu keinerlei Angaben.

„Jede Krankenkasse sollte zumindest jährlich verbindliche Informationen veröffentlichen müssen, wie viele Widersprüche von Versicherten gegen nicht genehmigte Leistungen erfolgreich waren.“

Denn ein Großteil der gesetzlich Versicherten (78 Prozent) wünscht sich hier der Umfrage zufolge weitere Informationen. Eine Darstellung der erfolgreichen Widersprüche nach einzelnen Leistungsbereichen wäre ein großer und wichtiger Informationsgewinn.

Gesetzlich Krankenversicherte vor steigenden Kosten schützen

„Gute Informationen sind unverzichtbar, um den Wettbewerb um Leistung und Service zu fördern. Wir müssen aber auch die steigenden finanziellen Belastungen für die Versicherten im Blick behalten: Damit Verbraucher die steigenden Kosten der Gesundheitsversorgung nicht weiterhin komplett allein tragen müssen, macht sich der vzbv dafür stark, die Krankenkassenbeiträge wieder paritätisch zu finanzieren, also zu gleichen Teilen durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, so Vogel.

Nach der aktuellen Gesetzeslage werden Kostensteigerungen über die individuellen Zusatzbeiträge der einzelnen Kassen getragen, die allein die Arbeitnehmer zahlen.

Die Infografiken in druckfähiger Auflösung können Sie kostenlos für die redaktionelle Verwendung nutzen. Bitte nennen Sie bei Veröffentlichung die Quelle, die unter der Grafik steht.

Repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv

Quelle: vzbv

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Ergebnisse der Forsa-Umfrage zur Gesetzlichen Krankenversicherung

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